Heiligenlegenden

In dieser Rubrik werden Geschichten über mehr oder weniger bekannte Heilige erzählt. Wenn man Heiligenlegenden »nacherzählen« will – sei es auch, wie ich es tue, in Zeichnungen – stellt man schnell fest, dass es viele sehr unterschiedliche und zum Teil auch einander widersprechende Versionen gibt. Ich musste mich dann jeweils für eine entscheiden, Sie sollten sich also nicht wundern, wenn »meine« Version eine andere ist als die, die Sie vielleicht in Erinnerung haben – ansonsten bin ich wie immer offen für Themenvorschläge und -wünsche. Eine E-Mail genügt.

Die Texte zu den Bildern sind so kurz wie möglich gehalten und sollten – je nach Einsatzzweck – durch eigene Texte erweitert werden.

DIE LEGENDE VON DER MANTELTEILUNG

1. Es ist ein eiskalter Wintertag im Jahr 334. Ein zerlumpter Bettler sitzt frierend vor dem Stadttor der französischen Stadt Amiens – aber alle Menschen gehen achtlos an ihm vorbei. 

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2. Da kommt ein römischer Soldat auf seinem Pferd angeritten – er heißt Martinus. Und ihm tut der frierende Bettler leid. Außer seinen Waffen hat er aber nur seinen warmen, mit Lammfell gefütterten Offiziers-Mantel bei sich.

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3. Er steigt vom Pferd, nimmt seinen Mantel von den Schultern und schneidet ihn mit seinem scharfen Schwert in zwei gleich große Teile. Obwohl Martinus kein Christ ist, handelt er wie ein solcher (Jesus hat gesagt: »Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet …«).

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4. Der Soldat legt dem Bettler das abgeschnittene Stück seines Mantels um die Schultern und reitet weiter. Der Bettler winkt ihm dankbar nach.

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5. Als Martinus mit seinem halben Mantel ins Lager der römischen Soldaten zurückkommt, lachen seine Kameraden ihn aus, weil er mit dem zerschnittenen Mantel doch sehr merkwürdig aussieht.

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6. In der Nacht aber erscheint ihm Jesus im Traum, und er trägt – wie Martinus – einen halben Mantel. Martinus wird so zum Christen und später dann sogar Bischof und ein Heiliger.

Der Gedenktag für Sankt Martin ist immer der 11. November.

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DER HEILIGE FRANZISKUS

1. Franziskus wuchs vor etwa 800 Jahren in einer wohlhabenden Tuchhändlerfamilie in der italienischen Stadt Assisi auf. Und weil er immer eine Menge Geld hatte, feierte er viel mit seinen Freunden und ließ es sich gut gehen.

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2. Er zog aber auch für seine Heimatstadt als Ritter in den Krieg. All das Schreckliche und Grausame, das er dort erlebte, brachte ihn dazu, neu über sein weiteres Leben nachzudenken.

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3. Eines Tages fand er eine kleine, fast verfallene Kapelle im Wald bei Assisi, die den Namen »San Damiano« trug. Er kniete sich hin und betete. Da erschien ihm wie in einem Traum Jesus und sagte zu ihm: »Franziskus, gehe hin und stelle mein Haus wieder her, das, wie du siehst, schon ganz verfallen ist.«

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4. Franziskus begann die Kapelle zu reparieren und nahm dafür auch Geld aus dem Tuchhandel seines Vaters. Daraufhin kam es auf dem Marktplatz von Assisi zu einem Streit, bei dem Franziskus seine wertvollen Kleider dem Vater vor die Füße warf. Er wollte von nun an in Armut und nach dem Vorbild Jesu Christi leben.

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5. Zunächst führte er ein Leben als frommer Einsiedler in einer Felsenhöhle bei Assisi. Er betete und sang, sprach mit Tieren, liebte die Natur und schrieb darüber auch Gebete wie etwa seinen berühmten Sonnengesang. Zahlreiche Menschen kamen zu ihm mit der Bitte um Gebet und Rat.

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6. Franziskus wurde so immer bekannter, und viele junge Männer kamen zu ihm, um nach seinem Vorbild ein einfaches und frommes Leben zu führen. So entschloss er sich, mit zunächst zwölf Gefährten einen neuen Mönchsorden zu gründen – die Franziskaner. Der Gedenktag für St. Franziskus ist der 4. Oktober.

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DIE HEILIGE ELISABETH

1. Elisabeth, eine ungarische Prinzessin, wurde schon mit vier Jahren auf die Wartburg geschickt, wo die Landgrafen von Thüringen herrschten. Sie sollte dort aufwachsen, um später dann den ältesten Sohn der Familie zu heiraten.

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2. Schon sehr bald erkannte sie, wieviel Armut und Elend um die Wartburg herum herrschten, während sie selbst in großem Wohlstand lebte. Sehr früh begann sie deshalb, in einfachster Kleidung, Brot und Kleidungsstücke an die armen Familien zu verteilen.

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3. Nachdem sie dann Ludwig von Thüringen geheiratet hatte, verstärkte sie noch ihren Einsatz für die Armen und Kranken. Sie scheute sich auch nicht, die Schwerkranken persönlich zu pflegen. Sie war sehr fromm und sah in allen Armen und Kranken Jesus Christus persönlich.

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4. Ihr Mann Ludwig liebte seine Frau sehr, aber seine Familie und seine Berater überredeten ihn, etwas gegen die – ihrer Meinung nach – übertriebene, ja »verschwenderische« Hilfe Elisabeths für Arme und Kranke zu unternehmen.

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5. Als Ludwig das nächste Mal Elisabeth auf ihrem Weg zu den Armen traf, fragte er sie deshalb , was sie in ihrem Korb habe. Elisabeth antwortet ihm, dass sie darin für das Schloss frisch gepflückte Rosen trüge. Tatsächlich aber trug sie Brot für die Armen im Korb.

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6. Ludwig glaubte seiner Frau nicht und forderte sie auf, ihm den Inhalt des Korbes zu zeigen.

Aber als Elisabeth zögernd das Tuch vom Korb nahm, lagen darin tatsächlich – Rosen.

Diese Geschichte ist als das »Rosenwunder« seit Jahrhunderten bekannt – und immer am 17. November denken wir an die Heilige Elisabeth.

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DER HEILIGE NIKOLAUS

1. Nikolaus lebte vor etwa 1700 Jahren in Myra (einer Stadt auf dem Gebiet der heutigen Türkei) und wurde im Alter von 19 Jahren zum Priester geweiht. Sein ererbtes Vermögen verteilte er an die Armen, aber stets so, dass niemand wusste, wer der Geber war.

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2. So half er auch einem Vater mit drei Töchtern, der zu arm war, um diese zu verheiraten, und der nicht wusste, wie er seine Familie durchbringen sollte. Nikolaus warf heimlich Geld durchs Fenster für die Mitgift. Deshalb gilt Nikolaus bis heute als Geber guter Gaben vor allem für Kinder.

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3. Nikolaus wurde Bischof und galt da bereits als Schutzpatron der Seeleute. Als ein Schiff in Seenot geriet, beteten die Seeleute zu Nikolaus um Hilfe. Plötzlich stand ein unbekannter Seemann am Steuer des Schiffs, beruhigte das Meer und führte das Schiff sicher in den Hafen von Myra. Dann verschwand er.

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4. Als die Seeleute nach der Ankunft in Myra zur Kirche gingen, um Gott für ihre Rettung zu danken, stand Bischof Nikolaus vor der Tür seiner kleinen Kirche, und die Seeleute erkannten, dass er selbst der unbekannte Steuermann gewesen war.

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5. Während einer großen Hungersnot erfuhr Nikolaus, dass ein Schiff mit Getreide für den Kaiser in Byzanz im Hafen lag. Er bat die Seeleute, einen Teil des Korns abzugeben, um die Not in Myra zu lindern. Sie wiesen die Bitte zuerst zurück, Nikolaus versprach ihnen aber, dass sie durch ihre Hilfe keinen Schaden haben würden. 

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6. Und tatsächlich: Als das Schiff in Byzanz ankam, wurde genauso viel Korn entladen, wie der Kaiser bestellt und bezahlt hatte – und das in Myra abgegebene Getreide reichte dort für volle zwei Jahre und noch für die nächste Aussaat.

An jedem 6. Dezember denken wir an den Heiligen Nikolaus und freuen uns über die kleinen Geschenke, die nachts verteilt hat.

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DER HEILIGE ANTONIUS VON PADUA  ist wohl der Heilige, von dem die meisten (und sehr unterschiedliche) Legenden und Wundergeschichten im Umlauf sind – deshalb "musste" ich über ihn statt der üblichen fünf oder sechs sage und schreibe fünfzehn Bilder zeichnen – aus denen man natürlich seine eigene Zusammenstellung (oder auch Einzelbilder) auswählen kann.

 

1. Der Heilige Antonius wächst um das Jahr 1200 herum in einer sehr wohlhabenden, adligen Familie in der portugiesischen Stadt Lissabon auf – schon als Kind wünscht er sich jedoch, Priester zu werden.

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2. Antonius studiert eifrig und wird bereits mit 15 Jahren zum Priester geweiht. Sein größter Wunsch ist, möglichst vielen Menschen von Jesus zu erzählen und sie so zu bewegen, Jesus nachzufolgen.

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3. Antonius beschließt deshalb, als Missionar in die Welt hinauszufahren. Sein Schiff gerät jedoch in einen schrecklichen Sturm und strandet in der Nähe der italienischen Stadt Assisi, wo der Heilige Franziskus sein Kloster gebaut hat.

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4. Als Antonius im Kreis der Mönche von Assisi das erste Mal das Wort ergreift, erkennen alle sofort, wie überzeugend Antonius predigen kann. Der Heilige Franziskus schickt Antonius los, damit er die Botschaft von Jesus zu so vielen Menschen wie möglich bringen kann. 

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5. Und tatsächlich, überall, wo Antonius auf seinen vielen Reisen hinkommt, kommen die Menschen zusammen, um ihm zuzuhören.

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6. Der Heilige Antonius reist von Stadt zu Stadt und überall hören die Menschen ihm gerne zu. In einer Stadt jedoch gelingt es Antonius nicht, die Menschen zum Zuhören zu bewegen. Sie wenden sich von ihm ab und gehen ihren eigenen Angelegenheiten nach.

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7. Daraufhin geht Antonius ans Ufer des Meeres und beginnt mit lauter Stimme zu predigen. Als die Menschen sehen, dass sogar die Fische aus dem Wasser schauen, um Antonius zuzuhören, kommen auch sie herbei und lauschen gespannt.

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8. In einer anderen Stadt wollen einige Menschen nicht glauben, dass in einer geweihten Hostie Jesus selbst bei ihnen ist. Antonius holt einen halb verhungerten Esel und lässt ihn wählen zwischen leckerem Heu und einer heiligen Hostie. Als der Esel sich der Hostie, also Jesus, zuwendet und das Heu unbeachtet lässt, sind die Menschen überzeugt.

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9. So wird Antonius immer bekannter, und schließlich versammeln sich – wohin er auch kommt – riesige Menschenmengen, die ihm zuhören wollen.

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10. Weil Antonius nach vielen Jahren des Reisens und Predigens erschöpft ist, zieht er sich in einen Wald bei Padua zurück und predigt nur noch vor zufällig Vorbeikommenden aus einem Nussbaum heraus. Nur zum Schlafen kehrt er ins nahe gelegene Kloster zurück.

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11. Der Heilige Antonius schläft in seinem Kloster in einem winzigen Raum, in dem es nur ein hartes Bett, einen Tisch und einen Stuhl gibt. Eines Tages will ein vornehmer Graf Antonius besuchen. Als er sich der Zelle des Heiligen nähert, sieht der Graf durch die Ritzen der Tür ein sehr helles Licht.

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12. Weil der Graf fürchtet, es könne in der Zelle brennen, reißt er die Zellentür auf – und sieht das Jesuskind, das bei Antonius auf dem Schoß sitzt und eine blendende Helligkeit ausstrahlt.

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13. Aber warum bitten wir den Heiligen Antonius um Hilfe, wenn wir etwas verloren haben? Dazu gibt es eine Geschichte: Ein junger Mönch geht auf eine Reise und nimmt heimlich ein Buch mit Psalmen mit, das Antonius gehört. Antonius betet für den jungen Mönch, der daraufhin zurückkehrt, um Antonius sein Buch wiederzubringen. Antonius hilft also, dass Dinge wieder zu ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückkommen.

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14. Auch nach seinem Tod hat Antonius immer wieder Menschen geholfen, die ihn darum gebeten haben. Diese Geschichte wird oft erzählt: Eines Tages fällt ein kleiner Junge mit Namen Tommasio beim Spielen in eine Wanne mit Wasser und ertrinkt. Seine Mutter ist verzweifelt und bittet den Heiligen Antonius, ihr Kind zu retten.

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15. Und sie verspricht dem Heiligen Antonius, für die Rettung ihres Sohnes den Armen der Stadt so viel Brot zu spenden, wie der Junge wiegt – der kleine Tommasio überlebt. Seit damals wird in manchen Kirchen für das "Antonius-Brot" gesammelt – vor allem an dem Tag, an dem wir an den Heiligen Antonius denken sollen: immer am 13. Juni.

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SIMEON, DER SÄULENHEILIGE

1. Simeon war ein Bauernjunge. Eines Tages schlief er beim Ziegenhüten ein und träumte, dass Gott ihn beauftragte, eine Baugrube für das Fundament einer Kirche auszuheben. Das war anstrengend, aber immer wenn er schwach wurde, sprach Gott ihm Mut zu. Als er wach wurde, wusste Simeon, dass er sein Leben in den Dienst Gottes stellen wollte.

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2. Simeon wurde also Mönch in einem nahegelegenen Kloster. Aber bald genügte es ihm nicht mehr, zusammen mit den Brüdern mehrmals am Tag zu Gott zu beten und für ihn zu singen. Er zog sich in eine alte Ruine zurück, die nur noch von Füchsen, Vögeln und anderem Getier bewohnt war, um dort ganz allein ein immerwährendes Gespräch mit Gott zu führen – unermüdlich.

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3. Um Gott noch näher zu sein, beschloss Simeon eines Tages, den Rest seines Lebens auf einer hohen Säule zu verbringen – allein und ohne Ablenkung. Nur einmal in der Woche brachten ihm Menschem, die in der Nähe wohnten, einen Korb mit etwas Essen und Trinken. Allein blieb er aber nicht lange. Viele Menschen kamen zu ihm, um seine Predigten zu hören und seinen Rat zu erbitten.

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4. So wurde Simeon als Heiliger und Ratgeber bald so berühmt, dass sogar Theodosius II., der im 5. Jahrhundert Kaiser des Oströmischen Reichs war, aus seiner Hauptstadt Konstantinopel kam und auf die 18 Meter hohe Säule stieg, um sich von Simeon beraten zu lassen.

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5. Die schönste Legende über Simeon erzählt aber, Dass eines Tages ein Drachen geflogen kam, der sich durch einen Ast am Auge verletzt hatte, der ihm nun große Schmerzen bereitete. Der Heilige Simeon schlug über dem schlimmen Auge ein Kreuzzeichen. So heilte den Drachen, so wie er auch viele kranke Menschen geheilt hat.

Simeons Gedenktag ist der 5. Januar.

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DER HEILIGE KEVIN

1. Der Heilige Kevin war Abt eines Klosters in Irland vor etwa 1.500 Jahren. Das Kloster – an einem See gelegen – wuchs unter seiner Führung rasch. Die Mönche des Klosters waren der Armut verpflichtet und führten ein einfaches Leben mit strengen Gebetszeiten.

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2. Und doch zog es Kevin immer wieder in die Einsamkeit. Weit entfernt vom Kloster fand er eine Höhle, in die er sich zurückzog, um dort allein und doch im Gebet ganz nahe bei Gott zu sein. Er lebte dort allein von den Beeren, Pilzen, Wurzeln und Kräutern, die er im Wald fand.

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3. Kevin baute sich aus getrocknetem Schilfrohr gleich neben der Höhle eine kleine Kapelle. Die war so winzig, das der Heilige seine Arme beim Gebet nicht ausbreiten konnte, er musste sie durch die Fensterlöcher in den Seiten der Kapelle herausstrecken.

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4. Eines Tages kam ein Jäger in die Nähe der winzigen Kapelle, die Kevin für sich allein aus trockenem Schilf gebaut hatte. Die Hunde des Jägers hatten lange Zeit einen wilden Eber gejagt, der nun völlig erschöpft in der Kapelle Zuflucht suchte. Die Hunde wagten jedoch nicht, ihn in der Kapelle anzugreifen.

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5. Als der Jäger um sich blickte, sah er Kevin, der am See stand und betete. Viele Vögel flogen um ihn herum, setzten sich auf seine ausgebreiteten Arme und begleiteten das Gebet des Heiligen mit ihrem Gesang. Da nahm der Jäger seine Hunde und ging leise zurück in den Wald – der Eber war gerettet.

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6. Als Kevin eines Tages einmal wieder besonders lange so betete, kam eine Amsel, die sich in die offene Hand des Heiligen setzte, dort drei Eier legte und dann begann, sie auszubrüten. Kevin blieb – obwohl ihm das große Schmerzen bereitete – so lange stehen, bis die kleinen Amseln aus ihren Eiern geschlüpft waren.

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Copyright © 2020 Wolfgang Fricke

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